KMU Methodenkoffer: Vier Dimensionen und vier Ebenen

Aus neuedonau.net
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Im Zuge der Ideenfindung haben wir eine Reihe von Methoden evaluiert, die strategisch fundierte Digitalisierung unterstützen, unter anderem:
- Das Digital Business Model Framework von Weill/Woerner, basierend auf Studien des MIT Center for Inforamtion Systems Research
- Der Digital Excellence Navigator der Creative Process Müller GmbH
- Inhalt und Aufbau des KMU Digital Förderprogramms der WKO und des Bundesministeriums für Digitalisierung
- Beratungsunternehmen, die ganzheitliche Ansätze anbieten, zB. Kalucon GmbH

Unsere Akteure meinten zu den bestehenden Methoden:
Ohne umfangreiches Vorwissen kaum nutzbar, teilweise unverständlich, zielt auf die Bedürfnisse großer Unternehmen ab, orientiert sich stark an den Erfahrungen des Beraters.

Aus den Rückmeldungen haben wir einen Rahmen entwickelt, strategisch fundierte Digitalisierung anhand von vier Dimensionen und vier Ebenen voranzutreiben:
Vier Dimensionen, um Potenziale zu erkennen und auszubauen,
Vier Ebenen, um eine erfolgreiche Umsetzung von Digitalisierungsprojekten sicherzustellen.

Digitalisierung geht in den meisten KMUs in kleinen Schritten voran (siehe auch ZEW Forschungsprojekt Digitalisierung im Mittelstand). An diese "Strategie der kleinen Schritte" will der KMU Methodenkoffer anknüpfen, aber aufbauend auf einer übergreifenden Digitalisierungsstrategie. Nachfolgend beschreiben wir unsere Ideen und Herangehensweise, damit der Methodenkoffer KMUs auch wirklich nutzt.

Technologie

Um den Nutzen digitaler Technologien einordnen zu können, orientieren wir uns an den Drei Stufen der Digitalisierung der ZEW.

Drei Stufen helfen, notwendige Grundlagen und Technologietrends richtig einzuordnen. Das Modell unterscheidet zwischen
- Grundlegenden digitalen Anwendungen
- Vernetzte Information und Kommunikation
- Vernetzte Produkte und Dienstleistungen

Folgendes Bild
[[1]] Technologie-Drei-Digitalisierungsstufen.jpg | mini
zeigt unseren Technologie Ansatz - und gleichzeitig die Breite, der sich ein KMU stellen muss und die wir mit dem Methodenkoffer abzudecken versuchen.

Stufe 1: Grundlegende digitale Anwendungen
Wie ein Unternehmen Digitalisierung erfolgreich vorantreibt, hängt von vielen branchen- und wertschöpfungsspezifischen Gegebenheiten ab. Aber auch die Studie der ZEW kommt zum Schluss: Ohne eine Präsenz im Internet und ohne vernetzter Steuerung interner Prozesse sind weitere Schritte zur Digitalisierung kaum erfolgreich möglich.

Ebenso Grundlage ist die technische Möglichkeit, flexibel, interaktiv und sinnvoll komplexe Informationen zu verknüpfen. Nur so können systematisch große Datenmengen gesammelt und analysiert werden. Social Media wird dann nicht nur zur Übermittlung linearer Kommunikation genutzt. Es entstehen Bezüge zwischen der Ausganskommunikation, Beiträgen mehrerer Personen und Produkten, die weiter genutzt werden. Oder durch Einsatz mobiler Endgeräte wird örtlich flexibel auf Informationen zugegriffen, um sofort fundierte Entscheidungen zu treffen.

Stufe 2: Vernetzte Information und Kommunikation
In dieser Stufe geht es um die komplexe digitale Verknüpfung zwischen unterschiedlichen Informationen oder Kommunikationsformen um daraus Nutzen für das Unternehmen zu generieren. Möglicherweise findet der Kundenkontakt überhaupt hauptsächlich online statt. Dann stehen Anwendungen dieser Stufe im Mittelpunkt.

Eine Digitalisierungsstrategie für das gesamte Unternehmen ist wichtiges Element, damit vernetzte Information und Kommunikation über alle Bereiche hinweg genutzt werden kann, und nicht nur in einzelnen Prozessen oder Geschäftsbereichen. Auch lassen sich Synergien zwischen IT-Anwendungen in unterschiedlichen Bereichen nur nutzen, wenn eine einheitliche Strategie verfolgt wird.

Im B2C Bereich steht das Erkennen von Bedürfnissen im Vordergrund, im industriellen B2B Bereich hohe Detailkenntnis der Prozesse beim Kunden. Im B2B Bereich werden in Zukunft vor allem große Kundenunternehmen höhere Ansprüche an digitale Funktionalitäten und Vernetzung mit Zulieferern stellen. Dies kann für KMUs Antrieb oder Hürde in Lieferantenbeziehungen mit Großunternehmen sein.

Stufe 3: Vernetzte Produkte und Dienstleistungen
Diese Stufe betrifft digital vernetzte Komponenten, Produkte und Dienstleistungen, die Mehrwert für den Kunden generieren. Digitale Dienstleistungen können ergänzend von Partnerunternehmen oder produktbegleitend selbst angeboten werden. Möglicherweise werden hauptsächlich digitale Produkte/Dienstleistungen angeboten. Ergänzend mit den notwendigen Anwendungen zum online Kundenkontakt kann man dann von einem ausgeprägten digitalen Geschäftsmodell sprechen. Aber auch die Herstellung von Produkten, die über Sensoren digitale Daten austauschen, fällt in diese Stufe.

Kernkonzept hinter dem Begriff Industrie 4.0 ist die Verzahnung physischer Komponenten aus der industriellen Produktion mit modernen Informations- und Kommunikationstechnologien. Diese Verzahnung von Maschinen, Ziwschenprodukten, Transportmitteln und Informationtechnologie soll eine wesentlich effizientere und in vielen Aspekten selbstorganisierte Produktion ermöglichen.

Maschinen oder Fertigteile, mit Sensoren und Chips ausgestattet, ermöglichen die Entwicklung neuer Dienste oder Angebote, z.B. die Gestaltung produktbegleitender Apps oder digitaler Assistenzsysteme bis zu Predictive Maintainance Lösungen. Internet der Dinge ist das Schlagwort dahinter.

Aus der Studie der ZEW geht hervor, dass die Innovoationsstrategie des Inhabers oft entscheidend für die Entstehung von Industire 4.0 oder IoT Projekten ist, abhängig vom Interesse an IT getriebenen Innovationen oder in Bezug auf Kosteneinsparung, Produktqualität oder Zugang zu neuen Märkten.

Geschäftsmodell

Ist Erhebung auf Basis BMI Lab, Gassmann; Business Model Navigator: WER, WAS, WIE, WERT
Detailliertere Modellierung auf Basis Osterwalder; Business Model Canvas, Value Proposition Canvas
Innovationen gestalten mit Einsatz BMI Lab, Gassmann: 55 Innovative Konzepte
Geschäftsmodell Modellierung für KMUs: Buch von Rudolf A. Greger; 9 Schritte zum besseren Businessl Model; unterstützt

Aufwand für KMUs

Ist Erhebung - Aufwand zur Vorbereitung: gering, adaptierte Unterlage im KMUMk verfügbar
Ist Erhebung - Aufwand zur Durchführung: gering
Geschäftsmodell modellieren oder innovieren - Aufwand zur Vorbereitung: gering, aber Erfahrugswissen benötigt, entsprechende Unterlagen im Web frei verfügbar, Vorgehensweise in vielen Büchern abgehandelt
Geschäftsmodell modellieren oder innovieren - Aufwand zur Durchführung: hoch, Erfahrungswissen benötigt, Moderator oder Berater zur Sicherung qualitativer Ergebnisse empfohlen

Geschäftsprozesse

Kundeninteraktionsprozess: Darstellung Kundenreise wie in den WKO Branchenmanuals WKO Branchenmanuals