Strategische Ausrichtung von Digitalisierungsbestrebungen

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Die Digitalisierungsbestrebungen an Wettbewerbsszenarien ausrichten


Das Fokus-Dominanz Modell hilft dir, deine Digitalisierungsbestrebungen an der Unternehmensstrategie auszurichten. Erfolgreich sind Investitionen in Informationssysteme (IS) wenn sie

  • als kostengünstiges Investment die Kosten für Produktion, Koordination und Transaktionen senken und damit die betriebliche Effizienz steigern, oder
  • als strategisches Investment einen Mehrwert für das Produkt, Prozesse oder deine Dienstleistungen bringen, und
  • wenn die Kundendominanz berücksichtigt wird: also wenige vs. viele Kunden.


Fokus-Dominanz Modell


Das Fokus-Dominanz Modell beschreibt vier Wettbewerbsszenarien, an denen Investitionen in Digitalisierung ausgerichtet werden: Effizienz, Koordination, Zusammenarbeit und Innovation.

Effizienz
Der Kunde oder die Branchenstruktur dominieren die Abwicklung des Tagesgeschäfts, oder du bist gerade in der Start up Phase. Informationssysteme dienen zur Kontrolle des Unternehmens, vornehmlich der Finanzen. Sie ersetzen oder ergänzen Schritt für Schritt Textverarbeitungen und Tabellenkalkulationen.
Stärken: Erhöhte Kontrolle, Einsatz einfacher Anwendungen verlangt wenig know how, die Kosten im Griff
Schwächen: Interne und operationale Ausrichtung, Eingeschränkter Kundenfokus, Geringe Unterstützung der Geschäftsstrategie

Koordination
Die Anzahl an Kunden kann mit manuellen Systemen und Office Produkten nicht mehr administriert werden. Die Kosten für IS sind niedrig zu halten. Ziel ist, die Kundenbeziehungen zu vertiefen und damit die Effizienz der bestehenden Prozesse zu verbessern. Informationssysteme unterstützen die Pflege der Kundenbeziehungen. Es wird eine Anwendung zur Verwaltung der Kundenstammdaten eingesetzt. Telefonate und e-mail Verkehr werden dokumentiert und kundenbezogen abgelegt. Messenger Dienste wie Signal werden benutzt. Social Media Kanäle Schritt für Schritt zur personalisierten Kundenansprache ausgebaut.
Stärken: Kosten-fokussiert, Verbesserung der Kommunikation und Betreuung der Kunden, damit einhergehend Verbesserung der operativen Effizienz
Schwächen: Geringe Integration mit der Geschäftsstrategie, Personal benötigt mehr spezifische IS Kenntnisse um das Potenzial komplexerer Anwendungen auszuschöpfen

Zusammenarbeit
Die verwendeten Systeme werden immer ausgefeilter, orientieren sich an der Unternehmensstrategie. Oft sind die Kunden die treibende Kraft bei deren Einführung. Großkunden wollen auf kosteneffiziente Weise kommunizieren und Informationen austauschen. Die entscheidende Annahme ist, dass dir bessere Vernetzung die Möglichkeit gibt, Mehrwert für den Kunden zu schaffen. Collaboration Tools, EDI, Extranet oder Einkaufsplattformen werden in größerem Umfang eingesetzt.

Du beginnst, die Vorteile besserer Managementinformationen zu erkennen, insbesondere wenn du mit Kunden verhandelst. Um von den Vorteilen geeigneter Informationen zu profitieren, richtest du die Informationssysteme an der Unternehmensstrategie aus.
Stärken: Starke externe Orientierung, die gemeinsame Wertschöpfung begrenzt die Forderung der Kunden nach nach Kostensenkungen.
Schwächen: Kosten der Systeme, begrenzte Flexibilität, Veilleicht versucht ein Großkunde seine Macht zu nutzen, um seinen eigenen Vorteile zu maximieren, anstatt auf den gemeinsamen Wert einer Partnerschaft zu achten.

Innovation
Informationssysteme sind ein integraler und eng verwobener Bestandteil deines Geschäftsmodells. Sie beeinflussen die Richtung der Unternehmensstrategie und reagieren auch auf diese. So werden strategische Vorteile realisiert.
Stärken: IT basiertes, strategisches Leadership, Starke externe Orientierung, Flexible Änderungen an Geschäftsprozessen und den Skills des Personals
Schwächen: Hohe Investments, Hoher Bedarf an Flexibilität zur Bewältigung ständiger Veränderungen

Quellen
Levy M. et al, SMEs: Aligning IS and the Strategic Context, Journal of Information Technology (2001) 16, 133–144